Erasmus+Programm in Ungarn 2017 (Kiskunhalas)
Im Rahmen Ihres Pflichtpraktikums nahmen die angehenden staatlich geprüften Assistenten für Hotel- und Tourismusmanagement der Tourismusschule Franken (Klasse FHT 11) Ende April am ERASMUS+ Programm nach Ungarn teil.
Betreut wurden sie dabei von Studienrat Tobias Ernst (Fachbereich Wirtschaft), Hotelmeisterin Ina Bätz (Fachpraxis), Studiendirektor Albin Reif (langjähriger Ansprechpartner für den Schüleraustausch nach Kiskunhalas), sowie Oberstudiendirektor Rudi Schirmer, der als offizieller Vertreter des Beruflichen Schulzentrums Kronach fungierte.
Die komplexe Aufgabenstellung, die die jungen Hotel- und Tourismusfachkräfte während ihres Auslandsaufenthaltes erledigen mussten, lag darin, für vier unterschiedliche deutsche Reise- bzw. Anspruchsgruppen ein umfangreiches und abwechslungsreiches Kultur- und Tourismusprogramm auf die Beine zu stellen.
Die Anspruchs-/Reisegruppen waren:
- Hotel- und Gaststättenverband – Kulinarische Vielfalt der Donau
- Klöppelverein Nordhalben – Auf den Spuren der Donauschwaben
- Interessierte für Gesundheitstourismus und Radsport
- „Sissi-Fanclub“ – Auf den Spuren der Kaiserin
Um den Schülern für ihre Projektarbeit den notwendigen Input zu liefern, absolvierten sie zunächst ein umfangreiches kulturelles Programm und machten in verschiedenen Städten entlang der Donau Halt. Neben den typischen Sehenswürdigkeiten konnten die Schüler so auch einen ersten persönlichen Eindruck der verschiedenen Kulturen erleben. Die touristischen Highlights in Wien waren der Stephansdom, das Vergnügungsviertel Prater, sowie die Hofburg mit der Spanischen Hofreitschule.
Danach wurde die Fahrt nach Kiskunhalas fortgesetzt. Hier wurden wir in einem kleinen Festakt vom 1. Bürgermeister Robert Fülöp empfangen. Beim Besuch des Kellerdorfes Hajos, das mit seinen über 1.200 Kellern zum Weltkulturerbe zählt, lernten die Schüler, die sehr beeindruckende Geschichte der Donauschwaben kennen und konnten sich vor Ort mit Einwohnern über deren Herkunft unterhalten.
Ein sowohl schulischer als auch kultureller Austausch fand in der Vári Szabó Berufsschule statt. Deren Schulleiterin Edina Szabó hieß uns hier auf das Herzlichste willkommen und betonte, wie wichtig ihr der Kontakt und der regelmäßige Austausch mit dem Beruflichen Schulzentrum Kronach sei. Strahlend sprach sie allen Beteiligten sichtlich aus dem Herzen: „Es ist über die Jahre hinweg eine wunderbare Freundschaft entstanden, die keiner mehr missen möchte.“ Umso mehr freuten wir uns, dass wir dann auch an der feierlichen Freisprechungsfeier ihrer Berufsschule teilnehmen durften.
Das schulische Highlight war jedoch ein Koch-Duell, bei dem unsere Kronacher Tourismusschüler ein typisches ungarisches 3-Gänge-Menü kreierten. Im Gegenzug dazu kochten die ungarischen Schüler typisch deutsch. Fazit: Zwei Gewinner!
Das verlängerte 1. Mai-Wochenende stand dann ganz im Zeichen von Budapest. Neben einer Donauschifffahrt, bei der den Teilnehmern die eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten der ungarischen Hauptstadt gezeigt wurden, erkundeten die Schüler zu Fuß die beiden Stadtteile Buda und Pest, sowie deren interessante Geschichte. Den Abend ließ man dann, in einer für Budapest typischen Ruinenkneipe ausklingen. Auf der Rückfahrt nach Kiskunhalas machten wir dann noch beim berühmten „Sissi-Schloss“, der Lieblingsresidenz der österreichischen Kaiserin, in Gödöllö Halt.
Neben den kulturellen und touristischen Angeboten durfte aber auch der gastronomische Bereich nicht zu kurz kommen. Der schulische Lehrplan sieht für die Schüler unter anderem Grundkenntnisse der Weinarten, deren Herstellung, sowie das Wissen über bestimmte Weinanbaugebiete vor. In einem kleinen Weingut konnten diese Inhalte den Schülern sehr praxisnah und anschaulich vermittelt werden. Eine Weinprobe mit kleiner Brotzeit rundete die ganze Geschichte ab.
Am Ende konnten alle Beteiligten ein rundum positives Resümee ziehen; gingen doch alle gesteckten Ziele des Aufenthalts voll und ganz auf. Mit dem ERASMUS-Programm wollte man den jungen Leuten die Möglichkeit geben, die ungarische Kultur, deren Bevölkerung sowie deren Gebräuche kennen zu lernen sowie gleichzeitig ihre Fremdsprachenkenntnisse zu vertiefen. Die Kommunikation fand übrigens überwiegend in Englisch und Deutsch statt. Wo man mit Sprache nicht mehr weiter kam, waren aber auch einmal „Hände und Füße“ gefragt. Zu dem leistete man mit dem Aufenthalt einen Beitrag zur Pflege der fast 30-jährigen Schulpartnerschaft, die für eine berufliche Schule in Bayern fast ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.
Ein besonderes Dankeschön sei an dieser Stelle noch an Frau Anna Peter gerichtet. Sie war in den 14 Tagen unsere ständige Begleiterin und eine große Hilfe, gerade was die Verständigung und die Planung der Kulturprogramme betraf. Rundum eine gelungene Sache eben. Auf ein mögliches Wiedersehen im Schuljahr 2017/2018 freuen wir uns schon jetzt!
Tobias Ernst, StR